KOLT 40 GAP / Why I became an Ox (AT)


Kino-Dokumentarfilm / ca. 85 min
″Im Osten las niemand Marx″, sagt der serbokroatische Autor Bora Ćosić. Der Arbeiter Stanoje Ćebić schmückte sich mit Bildern von Marx und protestierte für mehr Arbeiterrechte. Damit forderte er ein was die sozialistische Regierung Jugoslawiens einen Bürgern tagtäglich in Parolen versprach. Als protestierender Arbeiter wurde er zum Symbol der 68er-Bewegung in Belgrad. Künstler und Intellektuelle interessierten sich für ihn, stilisierten ihn zum Helden. Als Darsteller in einem Film des serbischen Regisseurs Jovan Jovanovic erlangte Stanoje Ćebić eine gewisse Berühmtheit. Darin verkörpert er eine Karikatur Titos - der Film lief 1971 auf dem Oberhausener Festival. Mit der Unterstützung seiner intellektuellen Freunde gelang es Stanoje Ćebić, seine Autobiografie zu veröffentlichen, die mehrmals in hohen Auflagen erschien. Darin berichtet er poetisch und mit viel Witz und Ironie von seiner Odyssee auf der Suche nach einem Arbeitsplatz als Metalldreher, und nach menschenwürdigen Arbeitsbedingungen. Seine Suche führte ihn in 150 Fabriken. Diese Aufmerksamkeit weckte Hoffnungen in Stanoje Ćebić. Der Arbeiter wollte ein Künstler sein. Doch nach dem Ende Jugoslawiens interessierte sich niemand mehr für ihn ...

Kurz nach seinem Tod begeben wir uns auf die Suche nach dem ungewöhnlichen Anti-Helden und besuchen Orte und Menschen, die sich erinnern. Die Erzählung verwebt die Erinnerungen zu einer Geschichte voller Widersprüche. Die politischen Ereignisse im sozialistischen Jugolawien bilden den Hintergrund in diesem Gewebe. Auch das Verhältnis von Intellektuellen und Arbeitern spielt darin eine Rolle: Während erstere sich für Stanoje Ćebić als Phänomen der Arbeiterklasse interessieren, sehen seine Bekannten aus dem Arbeitermilieu ihn als Künstler. Der Film arbeitet bewusst mit an der Mystifizierung des gesuchten Idols, um den Mythos schließlich zu dekonstruieren. Zeitzeugen wie Bora Ćosić und Jovan Jovanović kommen zu Wort. Dabei werden Fragen aufgeworfen nach dem Verhältnis von Arbeit und Kunst, Arbeitern und Künstlern, sowie nach den Möglichkeiten und der Verantwortung politischer Kunst.




Trailer
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mit

Bora Ćosić, Milosav Jovanović, Rastko Zakić, Brana Veljković,
Jovan Jovanović, Petar Aranđelović, Olivera Đurđević, Borka Pavicević, Krunoslav Stancović
Zoran Ćebić, Toma Ćebić, Zdenka Milković, Zdravko Ranković,
Branimir Nikolić, Vladan Jeremić, Ljubo Protrka, Franjo Corić, Željko Simović, Zoran Rađenović, Nikola Lazarević, Blagoje Dragutinović, Radiša Milisić, Milisav Bojović, Momir Stepanović, Slobodan Stojanović, Tanja Tajsić,
Milan Milovanović Kalinovac, Milan Mladenović, Marina Ćirović, Milorad Toćić, Branislav Markuš, Mileta Mijatović

Übersetzungen von Witold Fischer, Marc Schneider

Kamera: Henning Röhrborn
Ton: Julia Hertäg
Schnitt: Julia Hertäg, Henning Röhrborn, Anja Gomboss

ein Film von Julia Hertäg, Dejan Marković und Henning Röhrborn


Dank an:
Tamara Zablocki & Nika, Ana Krstić, Aleksandar & Dijana Marković,
Andjelković (Kassettenplayer), Miloš Marković, Mileta Mijatović,
CZKD-Belgrad,
Vladimir Krivosejev / Museum Valjevo,
Jovana Komnenić, Uta Röhrborn, Naomi Hennig, Jerko Bakotin, Rena Raedle, Boris Buden, Želimir Žilnik,, Bergbauschulfreund von Ana,
Igor Vranjković & Nikolina / Cineplanet,
Lena Siebertz / Interflugs UdK-Berlin,
Željko Aničić (Tokar - Soko), Krešimir Bošnjak (Tehniški Direktor - Soko),
Milan Mihailović (Logistik Manager - Krušik),
Masha Cuk, Snezana Penev / This&That Productions,
Tanja Horstmann / Arsenal-Verleih, Nicole Stecker


Bilder




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